Diese erste urkundliche Beschreibung des Ortes ist jedoch keineswegs seine Geburtsstunde; er muss schon vorher bestanden haben und tritt nun erst ins Licht der Geschichtsschreibung. Einen Beweis für höheres Alter liefern sponheimische Urkunden aus dem Jahr 1360, in denen sponheimische Untertanen aus "Crombul" (Kronweiler) als Bürgen genannt werden. Der Versuch, aus den ältesten überlieferten Formen des Namens auf das Alter des Ortes zu schließen, führt nicht zum Ziel.
Da "Crombul" oder "Cromel" aber zu den Ortsnamen gehören dürfte, die aus einem Wort bestehen, ist es vielleicht zu den älteren Siedlungen in unserem Raum zu rechnen, denn im allgemeinen gesteht man dieser Gruppe von Ortsnamen ein hohes Alter zu, während jüngere Orte meist Namen tragen, die aus Grundwort und Bestimmungswort bestehen. Zu dieser Gruppe gehören in unserem Gebiet rund dreiviertel der Siedlungen, die wohl größtenteils in der Zeit zwischen 700 und 1100 entstanden sind und Grundwörter wie -hausen, -bach, -weiler oder -berg haben, in der Zeit also, in der fränkische Siedler, nachdem die Römer sich zurückgezogen hatten und das Land mehrere Jahrhunderte lang so gut wie menschenleer geblieben war, sich hier niederließen. Urkunden aus der früheren Zeit sind sehr selten; erst vom 10. Jahrhundert an gibt es häufigere Erstnennungen an der oberen Nahe (z.B. Reichenbach 945 und Ruschberg 960). Im späten Mittelalter wurden sogar viele Orte wieder aufgegeben, z.B. Bärenbach zwischen Kronweiler und Niederbrombach, das 1438 Wüstung war.
Die Deutung des Namens "Crombul"/"Cromel" wurde noch nicht versucht, es ist aber anzunehmen, dass Kronweiler nicht zu den Weiler-Orten gehört, da der Name "Cronweiler" erst im 18. bzw. frühen 19. Jahrhundert auftritt, während die Formen "Crombul" 1360, "Cromel" 1438 und "Cromell" 1580 belegt sind.