Der Bau der insgesamt 121,26 Kilometer langen Strecke der Rhein-Nahe-Bahn, von Bingerbrück bis Neunkirchen, erfolgte von 1856 bis 1860. Eingeteilt hatte man die Strecke in fünf Bauabteilungen. Kronweiler lag im dritten Bauabschnitt von Nahbollenbach bis Nohen. Für diese 13,42 Kilometer lange Bahnlinie waren sieben Tunnel zu brechen.
Am "Reichenbacher Berg", bei km 75,2 ab Bingerbrück und 299,94 m über NN, entstand die Bahnhofsanlage Kronweiler auf einer Länge von 500 Metern. Es war die erste Haltestelle nach Idar-Oberstein; die Haltestellen Enzweiler und Sonnenberg wurden erst 1880 errichtet (wurden geschlossen). Der Bahnhof erhielt ein einfaches Holzhaus als Stationsgebäude, welches jedoch am 7. Mai 1867 abbrannte; an seiner Stelle wurde 1868 ein neues Gebäude errichtet.
Durch das hohe Güter- und Verkehrsaufkommen auf der hiesigen Station war es um 1910 notwendig geworden, die Bahnhofsanlage zu erweitern.
Folgende Bauten entstanden:
- ein Güterschuppen (abgerissen Ende der 60er)
- zwei Stellwerke (das erste wurde Ende der 50er und das andere am 8. Januar 1981 abgerissen)
- ein kleines Backstein-Gebäude mit Abort-Anlage, Stall und Waschküche zur Bahnhofsvorsteherwohnung sowie einem Aufenthaltsraum für die Rottenarbeiter (abgerissen Ende der 60er)
- ein Anbau an das Stationsgebäude zur Vergrößerung der Diensträume (heute Wohnräume)
- ein Magazin für die Bahnmeisterei (heute Garagen)
Des weiteren vergrößerte man die Bahnhofsanlage um eine Waage (abgerissen Mitte der 60er), eine kleine Güterrampe zum Be- und Entladen von Waggons (abgerissen Ende der 60er), eine Unterführung mit Überdachung (Überdachung wurde 1986 abgerissen) und zwei Bahnanschlüsse für die Steinbrüche.
Bis in die fünfziger Jahre wurde die Bahnstation Kronweiler von den Bewohnern etlicher umliegender Dörfer in Anspruch genommen. Von den Dörfern in den Tälern von Schwollbach und Hambach bis hinauf nach Schwollen und Leisel sowie Reichenbach und Aulenbach (heute Truppenübungsplatz) kamen die Leute zum Bahnhof Kronweiler, wenn sie verreisen oder zu ihren Arbeitsstellen fahren wollten.
Kronweiler erhielt einen Bahnhof, welcher im Hinblick auf die Gesamtlänge der Gleisanlagen, Verladerampen und Bahnsteige, seiner Warenumschlags- und Beförderungs-Kapazität dem einer Kleinstadt vergleichbar war.
Mit zunehmendem Individualverkehr auf den Straßen verlor die Bahn an Bedeutung. Während die Personenzüge bis in die sechziger Jahre voll ausgelastet waren, fahren sie heute fast leer.
Die letzten Schwierigkeiten gab es 1983/84 wegen des von der Bahnverwaltung geplanten Abrisses des Bahnhofgebäudes. Gemeideverwaltung, Verbandsgemeinde, Kreisverwaltung u. a. setzten sich für dessen Erhalt ein. Mit dem Schreiben vom 29. November 1983 teilte die Kreisverwaltung der Bundesbahndirektion Saarbrücken mit, dass im Einvernehmen mit dem Landesamt für Denkmalpflege in Mainz für das Bahnhofgebäude gemäß Denkmalschutz- und -pflegegesetz die einstweilige Unterschutzstellung als Kulturdenkmal auf die Dauer von sechs Monaten erfolge.
1984 wurde dann das Bahnhofgebäude endgültig unter Schutz gestellt. Im März 1985 haben es Otto und Brigitte Ebner käuflich erworben. Heute präsentiert es sich, ausgebaut zu drei Wohnungen, als schmuckes Kulturdenkmal und als ein Stück Kronweilerer Vergangenheit.